Veröffentlicht am 5. April ’21
Lesezeit: 2 Min.
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Wer bist du?
Mein Name ist Bendix Balke und ich engagiere mich ehrenamtlich für die Gemeinwohl-Ökonomie, ein alternatives Wirtschaftssystem.
Welche Motivation oder welches Thema hat dich in deiner bisherigen Tätigkeit begleitet?
Wir in unserer Regionalgruppe Gemeinwohl-Ökonomie Hannover suchen eine Form des Wirtschaftens, die den Werten entsprechen und auch sonst im Miteinander gelten. Also, wenn wir Menschen fragen, können sie uns genau sagen, wie sie ihre Freunde aussuchen, was sie von dem Nachbarn erwarten, was im sozialen Miteinander selbstverständlich ist. Man will fair behandelt werden. Man will gerecht behandelt werden. Nur wenn es um Wirtschaft geht, gelten plötzlich andere Werte und das wollen wir ändern.
Wenn man auf ein Problem stößt, wie bekommt man es gelöst?
Analyse: Was läuft schief? Alternativen suchen und diskutieren. Und wenn man dann einen Zugangsweg gefunden hat, ihn konsequent gehen. Dazu gehören ganz viele Gespräche, strategische Überlegungen und Netzwerkarbeit, bis dann das Loch durch das dicke Brett gebohrt ist.
Wie motivierst und inspirierst du die nächste Generation für sozial-nachhaltige Ziele?
Ich selbst bin 54 und ich staune immer wieder wie sensibel und wie aufmerksam die für mich nächste Generation ist. Für mich ist es sehr inspirierend, dass es Fridays for Future gibt und viele vergleichbare Initiativen. Ich merke eine große Sensibilität gerade für Nachhaltigkeit. Und wir in der GwÖ sagen, wir wollen einen 360 Grad-Blick, das heißt, wir nehmen die ökologischen Fragen zusammen mit den sozialen Fragen, mit Fragen der Demokratie, mit der Transparenz, der Gerechtigkeit und wenn ich davon erzähle kriegen gerade junge Menschen ganz offene große Ohren.
Über welches Thema wird noch nicht genügend gesprochen?
Ich glaube, dass die Werte die wir in unserer 10-jährigen GwÖ Geschichte herausgefunden haben, tatsächlich die wesentlichen wirtschftsethischen Fragen abdecken. Wir merken, dass es Leute gibt, die Nachhaltigkeitsexperten sind und es gibt Experten für soziale Gerechtigkeit und es gibt die, die für direkte Demokratie kämpfen. Das Zusammenzuführen und dass es dafür auch verschiedene Hilfsmittel gibt, sodass nichts aus dem Blick gerät. Das ist etwas, wo wir glauben, dass die GwÖ etwas dazu beitragen kann, etwa dadurch, dass man eine Gemeinwohl-Bilanz erstellt, die für alle diese Fragen Punkte vergibt.
Was ist das größte Vorurteil, dass Menschen von deinem Tätigkeitsfeld haben?
Gut-Menschen. Das ist unrealistisch. Ist ja gut gemeint, sagen die einen und die anderen sagen, das ist viel zu direktiv. Da landen wir beim Sozialismus. Beides ist falsch und das muss ich in Ruhe erklären.
In welchem Bereich siehst du dich selbst als Experte?
Alternative Wirtschaftssysteme.
Habt ihr Inhalte oder Themen mit denen eure Organisation sich zur Zeit beschäftigt?
Die Region Hannover soll zu einer Gemeinwohl-Region werden.
Die Person
Abgesehen seiner ehrenamtlichen Beteiligung in der Gemeinwohlökonomie arbeitete Bendix bis 2017 als evangelischer Gemeindepfarrer. Seit 2018 koordiniert er einige interkulturelle Arbeitsfelder in der Evangelischen Kirche in Deutschland.
Die Initiative
Die Gemeinwohl-Ökonomie ist ein alternatives Wirtschaftssystem, welches das Ziel anstrebt, Menschenwürde, Solidarität, ökologische Nachhaltigkeit, soziale Gerechtigkeit sowie demokratische Mitbestimmung & Transparenz zur Grundlage wirtschaftlichen Handelns zu machen.
● International Federation for the Economy for the Common Good e.V., Stresemannstr. 23, 22769 Hamburg
Veröffentlicht am 5. April ’21
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Mein Name ist Bendix Balke und ich engagiere mich ehrenamtlich für die Gemeinwohl-Ökonomie, ein alternatives Wirtschaftssystem.
Welche Motivation oder welches Thema hat dich in deiner bisherigen Tätigkeit begleitet?
Wir in unserer Regionalgruppe Gemeinwohl-Ökonomie Hannover suchen eine Form des Wirtschaftens, die den Werten entsprechen und auch sonst im Miteinander gelten. Also, wenn wir Menschen fragen, können sie uns genau sagen, wie sie ihre Freunde aussuchen, was sie von dem Nachbarn erwarten, was im sozialen Miteinander selbstverständlich ist. Man will fair behandelt werden. Man will gerecht behandelt werden. Nur wenn es um Wirtschaft geht, gelten plötzlich andere Werte und das wollen wir ändern.
Wenn man auf ein Problem stößt, wie bekommt man es gelöst?
Analyse: Was läuft schief? Alternativen suchen und diskutieren. Und wenn man dann einen Zugangsweg gefunden hat, ihn konsequent gehen. Dazu gehören ganz viele Gespräche, strategische Überlegungen und Netzwerkarbeit, bis dann das Loch durch das dicke Brett gebohrt ist.
Wie motivierst und inspirierst du die nächste Generation für sozial-nachhaltige Ziele?
Ich selbst bin 54 und ich staune immer wieder wie sensibel und wie aufmerksam die für mich nächste Generation ist. Für mich ist es sehr inspirierend, dass es Fridays for Future gibt und viele vergleichbare Initiativen. Ich merke eine große Sensibilität gerade für Nachhaltigkeit. Und wir in der GwÖ sagen, wir wollen einen 360 Grad-Blick, das heißt, wir nehmen die ökologischen Fragen zusammen mit den sozialen Fragen, mit Fragen der Demokratie, mit der Transparenz, der Gerechtigkeit und wenn ich davon erzähle kriegen gerade junge Menschen ganz offene große Ohren.
Über welches Thema wird noch nicht genügend gesprochen?
Ich glaube, dass die Werte die wir in unserer 10-jährigen GwÖ Geschichte herausgefunden haben, tatsächlich die wesentlichen wirtschftsethischen Fragen abdecken. Wir merken, dass es Leute gibt, die Nachhaltigkeitsexperten sind und es gibt Experten für soziale Gerechtigkeit und es gibt die, die für direkte Demokratie kämpfen. Das Zusammenzuführen und dass es dafür auch verschiedene Hilfsmittel gibt, sodass nichts aus dem Blick gerät. Das ist etwas, wo wir glauben, dass die GwÖ etwas dazu beitragen kann, etwa dadurch, dass man eine Gemeinwohl-Bilanz erstellt, die für alle diese Fragen Punkte vergibt.
Was ist das größte Vorurteil, dass Menschen von deinem Tätigkeitsfeld haben?
Gut-Menschen. Das ist unrealistisch. Ist ja gut gemeint, sagen die einen und die anderen sagen, das ist viel zu direktiv. Da landen wir beim Sozialismus. Beides ist falsch und das muss ich in Ruhe erklären.
In welchem Bereich siehst du dich selbst als Experte?
Alternative Wirtschaftssysteme.
Habt ihr Inhalte oder Themen mit denen eure Organisation sich zur Zeit beschäftigt?
Die Region Hannover soll zu einer Gemeinwohl-Region werden.
Die Person
Abgesehen seiner ehrenamtlichen Beteiligung in der Gemeinwohlökonomie arbeitete Bendix bis 2017 als evangelischer Gemeindepfarrer. Seit 2018 koordiniert er einige interkulturelle Arbeitsfelder in der Evangelischen Kirche in Deutschland.
Die Initiative
Die Gemeinwohl-Ökonomie ist ein alternatives Wirtschaftssystem, welches das Ziel anstrebt, Menschenwürde, Solidarität, ökologische Nachhaltigkeit, soziale Gerechtigkeit sowie demokratische Mitbestimmung & Transparenz zur Grundlage wirtschaftlichen Handelns zu machen.
● International Federation for the Economy for the Common Good e.V., Stresemannstr. 23, 22769 Hamburg